#10 Audiotechnik: Gute Verbindung – Teil 3

Multicode und Singlemode
Die Signalübertragung über ein Glasfaserkabel erfolgt als elektromagnetische Welle. Typische Wellenlängen für ein LWL-Signal sind 850, 1.300 und 1.550 Nanometer (nm). Diese drei Werte befinden sich allesamt im nicht sichtbaren „Infra“-Bereich und werden auch als „optische Fenster“ bezeichnet – hier treten nämlich die geringsten Dämpfungen im Kabel auf.
Für die meisten Anwendungen werden so genannte Multimode-Kabel verwendet. Sie haben einen Kerndurchmesser von 50 oder 62,5 Mikrometer (µm). Im Inneren des Kabels erfährt das Lichtsignal viele Reflexionen am Glasmantel und es bilden sich Moden aus, die sich bei passender Wellenlänge konstruktiv überlagern. Durch diese „Totalreflexion“ breitet sich das Signal aus und erreicht so den Empfänger. Mit Multimode-Kabeln können üblicherweise Distanzen bis zwei Kilometer überwunden werden.
Für noch längere Strecken bei sehr hohen Datenraten (10 bis 100 Gbit/s) sollten hingegen Singlemode-Kabel verwendet werden. Diese haben einen sehr dünnen Kern mit einem Durchmesser von 3 bis 9 µm. Da der Kerndurchmesser kleiner als die 10fache Wellenlänge des Signals ist, kann sich das Licht ohne Reflexionen mit einer einzigen Mode ausbreiten. Aufgrund der so ausbleibenden Laufzeitunterschiede bleiben Signalflanken besser erhalten und sind für das empfangende Gerät eindeutig „lesbar“. Wichtig: Multimode und Singlemode ist nicht miteinander kompatibel. Das bedeutet, Geräte mit Multimode-Anschlüssen können nicht über eine Singlemode-Kabelinstallation betrieben werden. Ebenso wird Equipment mit Singlemode-Outputs niemals mit Multimode-LWL-Eingängen und umgekehrt kommunizieren können.