#10 Beleuchtung: Lichtstellpulte – Teil 2

Event Rookie: Wie wichtig wird beispielsweise Augmented Reality in der Lichtprogrammierung?
Marc Lorenz: ETC hat da mit Augment3d schon einen echten Wurf hingelegt – doch das ist sicher erst der Anfang! Als ich Augment3d zum ersten Mal sah, dachte ich mir: „Wow! Genau so!“ Wieso soll ich mir Scheinwerfer-Nummern merken, wenn ich doch mit dem Handy draufzeigen kann und mir die Software dann die Nummer sagt? Ich kann sie dann auch gleich auf mich leuchten lassen. Wie oft steht man da, zeigt nach oben und sagt zum Systemtechniker, dass er den Scheinwerfer tauschen oder umhängen muss. Nur hängen da teilweise hunderte Geräte und mit der neuen Technik sieht man gleich, was Sache ist – ein genialer Vorteil.
Event Rookie: Apropos Vorteile: Was sind von modernen digitalen Lichtpulten die größten Vorzüge?
Marc Lorenz: Das mag individuell verschieden sein. Für mich liegen die Vorteile aber eindeutig in der Reproduzierbarkeit – sei es über Showfiles oder dass ich einfach Fixturetypen tauschen und im Rahmen der Möglichkeiten der Geräte die gleichen Looks erhalten kann. Was ja auch wieder mit Reproduzierbarkeit zu tun hat.

Event Rookie: Und wo siehst Du noch Handlungsbedarf?
Marc Lorenz: Das Komplexe zu vereinfachen. Aber auch da gibt es schon Ansätze, wie beispielsweise KLSTR. Damit das aber richtig effektiv wird, müssten sich die Hersteller in vielen Dingen einigen. GDTF ist ein guter Schritt. Aber wenn der Scheinwerfer direkt dem Pult sagen könnte: „Hallo ich bin hier, ich heiße so, hab so viele Kanäle. Kennst du mich?“ Und das Pult antwortet: „Nein, aber ich würde dich gern patchen?“ „Ja cool“, sagt der Scheinwerfer, „ich schick dir meine Daten wie Kanallayout, Gobobelegung und mehr.“ Das ist vielleicht noch Zukunftsmusik, aber so ähnlich wird es kommen.
Text: Werner Bongartz
Fotos: Marc Lorenz, ETC