#11 Beleuchtung: Lichtstellpulte – Teil 3

Wie man weiß, gibt es am Markt viele verschiedene Lichtpulte von vielen verschiedenen Herstellern. Da stellt sich die Frage: Ist es ähnlich wie beim Auto – wenn ich eines bedienen kann, kann ich das dann auch mit einem anderen? „Im Prinzip schon“, sagt Sarah und fügt ein „Aber“ hinzu: „Es gibt zwei grundsätzliche Arten von Lichtpulten – Tracking- und CueOnly-Konsolen. (Anm. d. Red.: der Unterschied liegt in den Speichermethoden der Cues). Da heutzutage beide Philosophien so eng miteinander verknüpft sind, lassen sich oft beide Philosophien auf einem Pult einstellen – entweder grundlegend im Setup oder nur auf bestimmte Befehle während des Programmierens.“
Wording – die wichtigsten Fachbegriffe:
- Cue: ist eine Lichtstimmung. In einem Cue sind alle Geräte mit allen Parametern gespeichert, die zu einem bestimmten Zeitpunkt Werte ausgeben sollen, also Intensitäten und Multifunktionsparameter.
- Gruppen: sind eine Programmierhilfe. Sie vereinfachen die Anwahl von Geräten. Statt immer wieder die gleichen Geräte einzutippen, weil man zum Beispiel Werte verändern möchte, kann man diese Geräte einmalig in einer Gruppe speichern und in Zukunft die Werte für diese Gruppe ändern. Gruppen sind reine „Anwahlhilfen“ ohne gespeicherte Werte.
- Patchen: ist die Zuordnung von Geräten zu DMX-Adressen oder andersherum. Gepatcht wird entweder ein Gerät in einem bestimmten Modus auf eine festgelegte DMX-Adresse oder man ordnet eine DMX-Adresse einem bestimmten Gerät zu. Dies geschieht im Lichtpult. Die Adresse und der Modus müssen dann mit der gepatchten Adresse am Gerät übereinstimmen.
- DMX-Sheet: ist ein Dokument, in dem man sehen kann, welche Parameter ein Gerät in welchem Modus hat und welcher DMX-Adresse diese Parameter zugeordnet sind.
- Universen: jede DMX- Leitung/ jedes Universum hat 512 DMX-Kanäle. Der Kanal 513 ist damit die erste Adresse des zweiten Universums (manchmal auch Linie genannt).
- PAN/TILT-Encoder: Über PAN (rechts/ links) und TILT (hoch/runter) steuert man die Bewegung von Movinglights. Oft nimmt man Encoder zur Steuerung, da sich dies sehr einfach und effizient handhaben lässt.
- Snapshots: sind „Schnappschüsse“ der jeweiligen Anzeigen. Man kann auswählen, ob man zum Beispiel die gesamte Ansicht – also alles was man jetzt gerade auf allen internen und externen Monitoren sieht – speichern will oder nur einzelne Monitoransichten. Sie dienen dazu, schnell andere Einstellungen wieder aufzurufen und so effektiv zu programmieren.
- Pixelmapping: erlaubt schnell und einfach Effekte, Bilder, Videos und Inhalte auf beispielsweise LED-Wänden zu programmieren. Auch mit mehreren konventionellen Scheinwerfern, die in einem Raster hängen, lassen sich via Pixelmapping schneller gewünschte Effekte erzielen als über normale Effektprogrammierung.
Eine Pilotenausbildung dauert rund zwei Jahre – wie lange dauert es, bis ich eine moderne Lichtkonsole „im Griff“ habe? Wie zu erwarten war, lässt sich das nicht pauschal sagen, meint Sarah. Wer mehr Zeit am Pult mit konkreten Aufgabenstellungen verbringt, komme aber schon sehr schnell sehr weit. Wichtig dabei: „Man sollte Spaß am Programmieren haben, offen sein für Neues und sich auch mal trauen, nachzufragen, wenn man alleine nicht mehr weiterkommt.“
Text: Werner Bongartz
Fotos: ETC, Sarah Wegner