#12 Audiotechnik: Das Herz des Audiosystems – Mischpulte – Teil 2 

Bedienelemente eines Input-Channels

Schauen wir uns an dieser Stelle noch ein paar Bedienelemente der Input-Sektion etwas genauer an. Zu ihnen zählen zum Beispiel Mic/Line/Hi-Z. Das sind Schalter zur Anwahl der Eingangsquelle beziehungsweise des Signaltyps.

Bei „Hi-Z“ wird die Eingangsimpedanz erhöht, damit hochohmige Signalquellen ohne Verlust der hohen Frequenzen verarbeitet werden können. Mit den Gain-Potis werden die Pegel der Eingangssignale an den Arbeitspegel des Mischpults angepasst. Mit dem Element „+48V“  aktiviert man die Phantompower, also die Stromversorgung für Kondensatormikrofone und aktive DI-Boxen im jeweiligen Kanal. Der Schalter Phase vertauscht die nicht-invertierte und invertierte Signalader am Eingang und „dreht“ so die Phase des Signals um 180 Grad.

Wichtig bei einem Audio-Mischpult sind auch die Inserts. Dies sind Schalter zum Aktivieren des Einschleifweges, womit zuvor gepatchte, externe oder interne Effekte in den Signalweg eingefügt werden können. 

Heute werden analoge Mischpulte meist noch für kleinere Aufgaben verwendet

Schauen wir uns aber auch noch die bereits erwähnten Aux-Wege an. Dies steht für „Auxiliary-Send“ oder wörtlich auch „Hilfs-Ausspielweg“. Mit diesen Potis werden primär Monitorwege und so genannte Zumischeffekte (Hall, Delay, usw.) angesteuert. Bei einigen Mischpultmodellen erfolgt das gesamte Signalrouting über Aux-Sends. Pre und Post sind Schalter, die den Abgriffpunkt eines Aux-Wegs wahlweise vor oder hinter den Kanalfader verlegen. Je nach Pultmodell oder Konfiguration erfolgt hierbei der Pre-Fader-Abgriff entweder vor oder nach dem Kanal-EQ beziehungsweise Signal-Processing.

Von der Mute-Taste sollte jeder schon einmal gehört haben. Sie schaltet den gesamten Kanal stumm. Aber Achtung: Insert-Sends, manchmal auch Pre-Fader-Aux-Wege und Direct-Outs werden dabei nicht mit stummgeschaltet. Und am Ende haben wir noch die VCA-Sektion. Dadurch wird ein Kanal einem VCA (Voltage Controlled Amplifier) zugeordnet. Mit Hilfe der Master-VCA-Fader können dann mehrere Kanäle gemeinsam im Pegel verändert werden, ohne dass sich die einzelnen Kanal-Fader mitbewegen. In manchen digitalen Konsolen wird dieses Prinzip auch als DCA (Digital Controlled Amplifier) oder CG (Control Group) bezeichnet.


Text+Fotos: Martin Person