#6 Beleuchtung: LED oder Glühlicht? – Teil2

Im zweiten Teil unserer Gegenüberstellung treten Glüh- und der Herausforderer LED-Licht in den Königsdisziplinen „Farbwiedergabe“ und „Farbmischung“ an. Kann das konventionelle Licht jetzt aufholen? Bisher verläuft die Partie zwischen traditionellem Glühlicht und dem modernen Herausforderer LED-Licht recht einseitig. In die Pause verabschiedeten sich die beiden Licht-Philosophien mit einem klaren 6:1 für das LED-Team (siehe Event Rookie Ausgabe 1/20). Während das Glühlicht in der Disziplin „Dimmen“ noch die Oberhand hatte, punktete die LED-Technik in allen weiteren Fragen nach „Robustheit“, „Lebensdauer“, „Energie- und Kosteneffizienz“, „Hitzeableitung“, „Reaktionszeit“ und der „Änderung der Farbtemperatur beim Dimmen“. Mit dieser deutlichen Führung für die Moderne steigen wir jetzt in den zweiten Teil des Showdowns „Glühlicht gegen LED“ ein.

Referenz ist das Sonnenlicht

Christian

Als Bemessungsgrundlage für die Beurteilung der Farbwiedergabe dient uns der Farbwiedergabe-Index. Ins Leben gerufen wurde dieses Qualitätsmerkmal in den 1960er Jahren, als kostengünstige Lichtquellen den Markt fluteten. Mit dem Farbwiedergabe-Index bekamen Verbraucher und Lichtprofis eine Kennzahl an die Hand, mit denen sich die Leistungsfähigkeit einer Lichtquelle beurteilen ließ. Maßstab und Referenz ist erneut das Sonnenlicht – eine Lichtquelle, die alle Spektralfarben abbildet. Ihr Wert im Farbwiedergaben-Index ist der Maximalwert von 100. Wie nahe kommen Glühlicht und LEDs da heran? „Das Glühlicht kommt diesem Wert immer noch am nächsten“, sagt der renommierte Beleuchtungsmeister Christian Eimann, „manche Leuchtmittel schaffen sogar über 99.“ Moderne LED-Lösungen würden da noch nicht rankommen. Die Betonung auf „noch“ ist unüberhörbar und er ergänzt: „Die 90 haben LEDs schon erreicht und manche richtig guten Systeme schaffen sogar 95. Die Tendenz ist hier ganz klar steigend.“ Allerdings müsse man differenzieren. „Es kommt hier auf die Qualität der LEDs und den Aufbau der LED-Engine an“, gibt Christian zu bedenken, „hochqualitative Leuchtmittel erreichen diese 95. Doch es gibt auch genügend LED-Systeme am Markt, bei denen die Farbwiedergabe unter 60 liegt. Das ist dann schon ein sehr schlechter Wert.“ Laut EU-Verordnung sind im Innenbereich nur Lichtquellen mit einem Farbwiedergabeindex von mehr als 80 zulässig. Punkt für das konventionelle Glühlicht, Anschluss zum 6:2.