#7 Audiotechnik: Die Besonderheiten der HF-Kondensatormikrofone

Die HF-Kondensatortechnologie bietet einige interessante Eigenschaften, die wir im Arbeitsalltag zielgerichtet einsetzen können. Zusätzlich wollen wir uns noch einige Do‘s und Don‘ts im Umgang mit wertvollen Mikrofonen anschauen.
Die meisten marktüblichen Kondensatormikrofone arbeiten nach dem in der letzten Ausgabe der „Grundlagen: Audiotechnik“ beschriebenen Funktionsprinzip. Die durch eintreffenden Schall entstehende Spannungsdifferenzen (=Audiosignal) werden an der Kondensatorkapsel abgegriffen und mittels einer nachgeschalteten Impedanzwandlung (Transistor, Röhre) für den Signaltransport „aufbereitet“. Alternativ zu dieser so genannten Niederfrequenz-Schaltung lassen sich Kondensatormikrofone auch in HF-Technik konstruieren. Hierbei wird die Mikrofonkapsel mit einer Spule verschaltet, sodass beide Komponenten zusammen einen Schwingkreis (=Oszillator) ergeben.

Foto: Georg Neumann GmbH
Dessen Resonanzfrequenz – sie liegt üblicherweise im Bereich von etwa sieben Megahertz – wird durch auftreffenden Schall und den daraus resultierenden Kapazitätsänderungen der Mikrofonkapsel moduliert, das Audiosignal somit in die HF-Spannung „eingebettet“. Die nachfolgende Extrahierung des Audiosignals wird mittels Demodulator-ICs realisiert. In der Praxis hat sich eine Abwandlung dieses Schaltprinzips durchgesetzt, das einen Oszillator mit festgelegter HF-Frequenz verwendet. Dadurch wirken die Kapazitätsänderungen der Kapsel unmittelbar auf den Demodulator – das heißt seine Ausgangsfrequenz folgt direkt dem eintreffendem Audiosignal.