Alligatoah schickt die Zivilisation „RETOUR“ mit GLP

Der Künstler Alligatoah ist nicht leicht zu fassen. Nonchalant verheiratet er Rap mit eingängigen Pop-Melodien, schlüpft in wechselnde Persona und begeistert mit diesem einmaligen Gesamtpaket seit Jahren ein großes Publikum. Im Herbst 2023 setzt die Ausnahmeerscheinung des deutschen Rap seine „Retour“ fort, mit der er das aktuelle Album „Rotz & Wasser“ präsentiert.
Christoph Schneider ist bei dieser Tour, die von der ibb Booking GmbH und der Boldt Berlin GmbH geplant und umgesetzt wird, für das Lichtdesign verantwortlich. Dieser spezifizierte 46 GLP JDC1, zehn JDC Line 1000 und fünf impression X5 Wash, um die Vision des Künstlers in eindrucksvolles Licht zu tauchen. Und die sei bereits klar gewesen, als Christophs Arbeit begann: „Alligatoah ist ein sehr kreativer Mensch, der sich stark ins Showdesign einbringt. Den Großteil des Setdesigns hat er selbst konzipiert, ebenso das Intro sowie Choreografien zu einzelnen Songs. Auf dieser Basis habe ich das Lichtdesign entworfen und die Show programmiert, dabei Alligatoahs Ideen weiterentwickelt und das Konzept mit Leben gefüllt. Das betraf zum Beispiel die Positionen der Riser in den einzelnen Songs und die Frage, wann steht mal alles still bzw. wann bewegt sich wie viel? Die Requisitenauswahl für die einzelnen Songs traf der Künstler selbst.“
Die Show wird generell eher reduziert ausgeleuchtet, oft auch nur aus einer Richtung. Das Lichtdesign selbst arbeitet überwiegend monochrom, bis es in einem farbenprächtigen Finale aufgeht. Christoph erklärt: „In meinen Designs geht es immer wieder um Kontraste und größtmögliche Dynamik: Ganz kleine Looks gegen ganz große, monochrome gegen schillernde Farbexplosionen. Ziel ist, eine Geschichte zu erzählen und das Publikum mit auf eine Reise zu nehmen.“
Die Bühne zeigt das vermeintliche Herz der modernen Gesellschaft: ein Paketlager. Zwei 14 Meter lange Laufbänder schicken Pakete, Musiker und Requisiten hin und her, wobei die Beleuchtung der Laufbänder während der drei Akte grundlegend variiert. Während im ersten Akt impression X5 die Lichtstimmung setzen, kommen im zweiten Akt Paketdrohnen mit Beamlights zum Einsatz. Den dritten Akt prägen zwei Lichtlinien aus GLP JDC1, die als variable Lichtobjekte über den Laufbändern schweben.
Darüber hinaus sorgen zwei verfahrbare Riser für DJ und Schlagzeug für sich ständig verändernde Lichtbilder. Das trapezförmig angelegte Bühnenbild wird vorne von einem Rolltor abgeschlossen. Der Look der gesamten Show ist eher düster und verstörend.
Christoph entwickelte und programmierte die Show als reine Timecodeshow mit nur wenigen Live-Einsätzen. Verantwortlicher Operator für den ersten Tourblock im Februar dieses Jahres war Adrian Schmidt. Die Festivalshows und die Herbsttournee übernahm Thomas Stranzl.
Foto: Paul Gärtner