Factory Tour : Nebelmaschinen

Eine Woche für eine Charce
Sind dann alle Teile produziert und auf Lager, werden die Nebelmaschinen zusammengebaut. „Je nach Gerät besteht eine Charge aus dreihundert bis fünfhundert Maschinen. Natürlich gibt es auch Produkte, die nicht ganz so gefragt sind und dann werden vielleicht nur hundert Stück gefertigt“, wird uns beim Rundgang über die Größe der einzelnen Chargen erklärt. Für den Zusammenbau der einzelnen Teile benötigen die Mitarbeiter dann ungefähr eine Woche für eine ganze Charge von etwa dreihundert Maschinen. Jeder hat seinen festen Arbeitsplatz und kümmert sich um den Einbau eines speziellen Teils. Nachdem das Gehäuse zusammengeschraubt und genietet wurde, werden die einzelnen elektronischen Bauteile verbaut. Dazu zählen natürlich die angesprochenen Platinen als auch das Heizelement. Darüber hinaus müssen dann noch die Anschlüsse für Daten und Strom sowie ein Display inklusive Tasten eingebaut werden. Bisher werden bei den Daten-Anschlüssen noch häufig DMX-Stecker und -Buchsen verbaut. „Allerdings müssen wir in diesem Bereich natürlich auch mit der Zeit gehen. Daher werden aktuell und in naher Zukunft auch immer häufiger Ethernet-Anschlüsse zu finden sein“, lässt Ottec einen kleinen Blick in die Zukunft zu. Aber auch im Bereich der Software, zu dem auch das Funktions-Menü gehört, wird immer weiter entwickelt. Bisher beschränkten sich die Einstellungsmöglichkeiten auf wenige Funktionen wie Lüfter- und Nebelausstoß-Stärke. Bei den neuen Bodennebelmaschinen sieht man aber zum Beispiel, dass weitaus mehr Funktionen möglich und nötig sind. Dort können eigene Presets abgespeichert oder Timer eingestellt werden.

Wenn dann alle Bauteile im Gerät verbaut wurden, ist die Nebelmaschine aber noch nicht auslieferungsfähig. Jede einzelne Maschine wird vor der Auslieferung noch einigen Tests unterzogen. Dazu zählen zum Beispiel der Funktionstest oder auch die elektrotechnische Prüfung. „Bereits während der Produktion der einzelnen Komponenten werden diese einer Prüfung unterzogen. Somit schließen wir in einem frühen Stadium einen Fehler aus. Trotzdem muss die komplette Maschine natürlich auch nochmal getestet werden.“ Die elektrotechnische Prüfung erfolgt im Werk und muss danach jedes Jahr wiederholt werden. Dies wird leider sehr oft vernachlässigt, obwohl es in einem Fehlerfall zu schlimmen Unfällen kommen kann. Besonders wichtig für den Nebelmaschinen-Hersteller ist aber der Funktionstest. Dabei wird getestet, ob die Geräte ordnungsgemäß funktionieren, aber auch, ob sie in einem Fehlerfall passend reagieren. „Wenn zum Beispiel der Fluid-Schlauch verstopft ist oder kein Fluid mehr durchlässt, muss sich die Maschine abschalten“, wird uns abschließend erklärt. Nachdem die Nebelmaschinen alle Tests durchlaufen haben, werden sie dann für den Versand fertiggemacht. Einige Maschinen werden direkt bei Ottec eingelagert, aber natürlich haben Hersteller wie Smoke Factory oder Look Solutions ihre eigenen Lager, auf die sie schnell zurückgreifen können.

Bei Nebelmaschinen kann man, im Gegensatz zu Scheinwerfern beispielsweise, nicht jedes Jahr ein neues innovatives Produkt erwarten. Trotzdem versuchen die Hersteller, ihre Geräte zu verbessern oder neue Entwicklungen zu präsentieren. Wie in vielen Bereichen der Veranstaltungstechnik müssen die Mitarbeiter während der Produktion auf Sicherheit achten, damit am Ende der Anwender viel Freude an der Maschine hat. Bis er diese aber in Händen halten kann, müssen viele Platinen bestückt, Metallteile gefräst, Heizwinden erstellt und alle Teile zusammengebaut werden.
Hersteller (Auszug):
- hazebase
- Look Solutions
- Smoke Factory
- MDG
- Martin Professional
- Eurolite
- Stairville
- Antari
Text+Fotos: Simon Kropp