Meyer Sound und Heilung beeindrucken mit immersiver Show
Das Roskilde Festival in Dänemark ist Nordeuropas größtes und ältestes Musikfestival. Dieses Jahr bot das nordische Experimental-Folk-Kollektiv Heilung auf der Arena Stage eine immersive Performance, die durch die Zusammenarbeit mit Meyer Sound möglich gemacht werden konnte.
Die Heilung Show, eine Theaterproduktion auf einer Rockbühne, erinnert an ein uraltes heidnisches Ritual nordischer Vorfahren, deren Wurzeln bis in die Eisenzeit zurückreichen. Aufnahmen aus der Natur werden mit Kehlkopfgesang kombiniert und die Musiker spielen auf Instrumenten, die aus Steinen, Tierhäuten und Knochen gefertigt sind. So erschaffen sie die Musik, die die Gruppe selbst als „Amplified History“ beschreibt.
Zwei Monate lang arbeitete Heilung eng mit Arve Gotfredsen, Technical Support Specialist bei Meyer Sound, zusammen, um die Arbeit mit Spacemap Go, dem Spatial Sound Design und Live Mixing Tool von Meyer Sound, zu erlernen, Sounds im Studio vorzubereiten und das Projekt schrittweise nach oben zu skalieren.
„Zu Beginn stellte Arve uns ein kleines System in unseren Aufnahmeraum, auf dem wir unsere ersten Ideen ausarbeiteten“, erklärt Finn Jansen, seit vielen Jahren FOH-Ingenieur der Band. So wurde zunächst das System, das für das Festival geplant war, in einem Maßstab von 10 zu 1 simuliert, um die physikalischen Grenzen der großen Arena-Zeltbühne auszutesten. „Aus dem Studio zogen wir in einen größeren Veranstaltungsort mit einer Kapazität von vierhundert Personen um und vergrößerten das Lautsprechersystem. An diesem Punkt wussten wir: Die Show würde großartig werden. Und dann kamen wir auf die Arena Stage – vor der siebzehntausend Zuschauer auf uns warteten.“
Die Arena Stage ist eine Zeltbühne mit 70 Metern Breite und 50 Metern Tiefe. Das Meyer Sound System bestand während der Festivaltage aus 46 großformatigen PANTHER Line-Array-Lautsprechern und 24 2100-LFC Low-Frequency Control Elements, unterstützt von LEOPARD Lautsprechern und 900-LFC Low-Frequency Control Elements. Für den Auftritt von Heilung wurde das bestehende System durch zusätzliche PANTHER, 2100-LFC Low-Frequency Control Elements und ULTRA-X40 Point-Source-Lautsprecher ergänzt.
Durch den Einsatz von immersive Sound konnten auch die massiven Latenzprobleme umgangen werden, die bei der Synchronisierung rhythmischer Klänge über große Entfernungen automatisch entstehen. „Arena ist eine große Zeltbühne, die ein erhebliches Hindernis für die Ausbreitung des Klangs darstellt“, erklärt Christopher Juul, Leader der Band. „So konnten wir beispielsweise nicht den Schlagzeuger über den einen Lautsprecher und den Sänger über einen anderen verstärken. Die Lösung: Durch den gezielten Einsatz von Klang versetzten wir die Zuhörer gemeinsam mit dem Visuellen an bestimmte Orte – beispielsweise in die Natur, oder in eine Vision der Zukunft.“
„Die ULTRA-X40 Point-Source-Lautsprecher fütterten wir über eine Matrix mit verschiedenen Reverbs und Soundeffekten. Darüber vermittelten wir den Zuschauern das Gefühl, in einer Kathedrale zu stehen“, führt Finn weiter aus. „Ich denke, der Galileo GALAXY Netzwerkprozessor ist das Herzstück von allem, was wir hier machen, weil wir nur damit eine gute Matrix schaffen konnten, die auch weiterhin dynamisch angepasst werden konnte.“
Meyer Sound war während des Roskilde Festivals auch an der Gloria Stage im Einsatz, um Shows mit immersive Sound zu unterstützen. In der Artist Village konnten interessierte Tontechniker, Künstler und Produzenten zudem das Spatial Tent des Sonic College besuchen, um mit immersive Sound zu experimentieren.
Für Heilung war die Performance in Roskilde erst der Anfang. „Wir haben uns an etwas völlig Neues gewagt und durften unserer Kreativität freien Lauf lassen. Das war sehr aufregend“, schließt Christopher. „Ich bin stolz darauf, dass wir Teil dieses Experiments sein konnten. Es steckt so viel Herzblut aller Beteiligten dahinter – von Meyer Sound, dem Roskilde Festival und dem Sonic College. All diese Leute kommen mit dem Ziel hierher, jede Performance zu etwas Besonderem zu machen und um ihr Bestes zu geben. Und das ist ihnen gelungen.“