#16 Beleuchtung: Film und Fernsehbeleuchtung 

So verschiedenartig Licht und Lichtquellen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Einsatzgebiete. Eine besondere Stellung nimmt die Film- und Fernsehbeleuchtung ein, denn hier gelten sehr spezielle Beleuchtungs-Gesetze. Wer schon einmal in einem Film- oder Fernsehstudio war oder zumindest schon Fotos dieser Produktionsstätten gesehen hat, weiß, wie viel Technik in diesen Räumlichkeiten vorzufinden ist.

Besonders aufwändig ist die Lichttechnik. Verständlicherweise, denn Scheinwerfer sind für die kamerataugliche Stimmung zum großen Teil verantwortlich. Ist das Licht zu hell, ist es für den Betrachter unangenehm, ist es zu dunkel wirkt es einschläfernd. Vor allem aber müssen Licht und Lichtpositionen den Anforderungen der verschiedenen Kameratypen entsprechen. Generell lässt sich sagen, dass für jede Art von Filmaufnahme eine Grundhelligkeit nötig ist. Um ein gutes Fernsehbild zu kreieren, reicht es aber nicht, Szenen mit einheitlicher Helligkeit auszuleuchten. Die Folgen wären ziemlich drastisch. Eine Darstellung ohne jede räumliche Tiefe, bei der Gegenstände oder Menschen äußerst unvorteilhaft gezeigt werden – flach, künstlich und damit nicht lebensecht. 

Vor allem das Weißlicht spielt bei TV-Produktionen eine übergeordnete Rolle

Der Grund dafür liegt in der Biologie des Menschen, sowie im Unterschied zwischen menschlichem Auge und Kameralinse. Der Mensch ist der Technik deutlich überlegen. Er kann dreidimensional sehen und so Gestalt, Tiefe und Form von Objekten – buchstäblich – mit anderen Augen erfassen als das geschliffene Glas der Linse. Mutter Natur ist auch beim Kontrastumfang voraus. Das menschliche Auge verfügt über einen Kontrastumfang von mindestens 1:10.000, kann also mindestens 10.000 verschiedene Helligkeits-Abstufungen ausmachen. Wohingegen es die Kameralinse lediglich auf den bescheidenen Kontrastumfang von 1:40 bringt – und das in zweidimensionaler Betrachtungsweise. Dieses Manko auszugleichen ist die Hauptaufgabe des Film- und Fernsehlichts, beziehungsweise des dadurch hervorgerufenen Schattens.