#6 Audiotechnik: Audiotechnikers Lieblinge – Teil 2

Elektret-Kondensatormikrofone

Von der Stromversorgung lässt sich sehr gut die gedankliche Brücke zur Gattung der „Elektret-Mikrofone“ bauen. Deren maßgebliche Eigenschaft ist nämlich die Nutzung einer dauerhaft vorpolarisierten Mikrofonkapsel. Das heißt, eine Elektret-Kondensatorkapsel besitzt sozusagen ein „abgespeichertes“ elektrisches Feld und muss nicht aktiv mittels externer Spannungszufuhr geladen werden. Für den verbauten Transistor, der für die Impedanzwandlung zuständig ist, benötigen Elektret-Kondensatormikrofone aber trotzdem eine Stromquelle. Aufgrund der geringeren Anforderungen an die Spannungsversorgung können hierfür allerdings oftmals auch Batterien innerhalb des Mikrofons oder die hochohmigen 5-Volt-Tonaderspeisungen von Taschensendern genutzt werden. 

Schematischer Aufbau einer Kondensatorkapsel
Foto: Martin Person

Während der Elektret-Technologie zu Beginn der Ruf eines „Billigmikrofons“ anhaftete – unter anderem aufgrund von zunehmendem Pegelverlust durch Alterung – befinden sich inzwischen seit vielen Jahren reichlich State-of-the-Art-Mikrofone mit dauerpolarisierter Kapsel auf dem Markt. Im Veranstaltungsbereich sind neben so ziemlich sämtlichen Lavalier- und Headsetmikrofonen unter anderem die Modelle „Shure Beta87“, „DPA 4099“ oder „Sennheiser ME36“ sehr häufig anzutreffende Vertreter dieser Produktkategorie.