#9 Audiotechnik: Gute Verbindung – Teil 2

Kabeladern bestehen fast immer aus Kupfer, da dieses Element eine hohe elektrische Leitfähigkeit besitzt und zudem sehr korrosionsbeständig ist. In wenigen Spezialfällen (vor allem Hochfrequenz-Technik) wird auch Silber – teilweise nur als Beschichtung – verwendet, um eine noch bessere Konduktanz zu erzielen. Dadurch wird der sogenannte Skin-Effekt, bei dem hochfrequenter Wechselstrom nur noch auf der Oberfläche einer Ader fließt, reduziert.

Sämtliche Verkabelungen, von Analog/Digital-Audio über HF-, sowie Datenverbindungen bis hin zur Übertragung hoher Leistungen (Lautsprecherleitungen, Strom), können beziehungsweise müssen über Kupferleitungen realisiert werden. Neben der geeigneten Anzahl an Adern und der Steckernorm sind für Kabel je nach Signaltyp weitere Voraussetzungen nötig, um einen störungsfreien Signaltransport zu gewährleisten. 

Unsymmetrische Kabel, die unter anderem auch für HF- oder diverse (digitale) Audio- und Videoverbindungen genutzt werden, sind zumeist koaxial aufgebaut. Das bedeutet, dass die signalführende Ader geradlinig im Zentrum des Kabels verläuft. Bei symmetrischen Kabeln sind die zusammengehörigen Aderpärchen hingegen oftmals miteinander verdrillt („Twisted-Pair“), wodurch Übersprechen und Einstreuungen minimiert werden. Hierbei kommt auch der Abschirmung eine entscheidende Bedeutung zu. Diese entweder als Kupferdrahtgeflecht oder Metallfolie (oder beidem) ausgeführte Ummantelung der signalführenden Adern verhindert elektromagnetische Einstreuungen und Kopplungseffekte nebeneinander geführter Leitungen. Zusätzlich stellt sie die Bezugserde (0-Potential) zum eigentlichen Nutzsignal dar.

Bei der im professionellen Umfeld üblichen symmetrischen Signalführung (siehe letzte Ausgabe der Grundlagen: Audiotechnik) können dadurch auch sehr kleine Spannungen, wie die von Mikrofonsignalen, störungsfrei transportiert werden. Kabel mit mehr als einem Aderpärchen, also Multicore- oder Netzwerkkabel, sollten im Live- und Studiobereich sowohl über eine paarweise Einzelschirmung als auch einen zusätzlichen Gesamtschirm verfügen, um das Risiko von Signalstörungen zu minimieren.