#6 Beleuchtung: LED oder Glühlicht? – Teil2

Eine weitere Königsdisziplin in der professionellen Beleuchtung ist die Farbmischung. Man unterscheidet zwischen der subtraktiven und der additiven Farbmischung. Bei der subtraktiven Variante werden dem Farbspektrum – man kann es erahnen – Farbpigmente durch beispielsweise einen absorbierenden Filter entzogen. Anders verhält es sich bei der additiven Farbmischung. Hier werden in der Regel die Primärfarben Rot, Grün und Blau zusammen gemischt. Durch das Mischverhältnis der jeweiligen Farben verändert sich der wahrgenommene Farbton. „LED-Scheinwerfer mischen meist additiv“, verrät der Beleuchtungsmeister, „ LEDs unterschiedlicher Farbe innerhalb eines Scheinwerfers werden angesteuert und so zu einer Farbe gemischt.

Das Sonnenlicht ist die Referenz für den Farbwiedergabe-Index

Zum Beispiel ergeben rote LEDs und blaue LEDs Magenta.“ Je mehr Farben in ausgewogener Kombination in einem Scheinwerfer verbaut sind, desto besser seien die Farbergebnisse. So leicht verhält sich die Sache beim Glühlicht nicht, da es gefiltert werden muss. „Man setzt meist über DMX angesteuerte, mit mehreren Farbfolien versehene Farbwechsler in den Scheinwerfer, um Farbanteile aus dem Licht zu filtern. Bei Movinglights übernehmen das Farbräder,“ sagt Christian. Ein klarer Fall also von subtraktiver Farbmischung. Wieder nennt Christian ein Beispiel: „Soll ein Glühlicht-Scheinwerfer rot leuchten, muss Grün und Blau aus dem weißen Licht herausgefiltert werden.“ Das klingt etwas mühselig und nach Verschleißteilen und – was noch gravierender ist – dieses Mischverfahren wirkt sich auf die Lichtqualität aus: „Da Lichtanteile herausgefiltert werden, ist das gefilterte Licht auch etwas dunkler und weniger kraftvoll. Die Lichtperformance leidet dadurch. Man kann sagen, dass subtraktives Mischen ein dunkleres, additives Mischen ein helleres Ergebnis erzielt.“