#9 Beleuchtung: Lichtstellpulte – Teil 1

In unseren Lichttechnik-Grundlagen wollen wir dieses Mal die Historie des Lichtpults beleuchten. Es ist eine Geschichte, die mit massigen Geräten und Seilzügen beginnt – und mit handlich-eleganten Konsolen endet. Charles Darwin hätte sich die Evolutions-Geschichte der Lichtstellpulte nicht besser ausdenken können.

Auf diesem Feld der professionellen Beleuchtung ging es fast archaisch los: Mit wuchtigen mechanischen Ungetümen, Stahlseilen und kleinen sowie großen Kurbeln. Mit diesen Gerätschaften haben Stellwerker (der heutige Beleuchter) noch bis in die 1960er Jahre die Lichtstimmung verändert, gedimmt und bewegt. Lichteffekte, die auf Theater-Besucher zu jener Zeit spektakulär wirkten – für die eine ganze Reihe von Stellwerkern aber Schwerstarbeit leisten mussten. Wie beim Bordoni-Stellwerk von Siemens, dem damals populären mechanischen Zwei-Voreinstellungspult, musste man die verschiedenen Stellkreise durch Stahlseile verändern. Stellglieder, die Vorgänger der Dimmer, wurden ein wenig weiter von der Steuerung platziert, jeder Dimmerkreis führte ein Drahtseil zur Steuerung. Es war eine komplexe Technik. Sie erforderte von den Beleuchtern höchste Konzentration und, wie gesagt, ordentlich Power in den Armen. Deshalb war der Beruf des Stellwerkers lange Jahre ein Beruf, den ausschließlich Männer ausübten. 

Bei den historischen Stellwerken musste viel Kraft aufgebracht werden